Business
Eine Region, in der Kraft steckt!
Herr von der Heiden, was sind die Faktoren, die die ostwestfälische Möbelindustrie groß gemacht haben?
Die zunehmende Technologisierung und Automatisierung. Die raffinierte, optimierte Logistik und im Küchensegment vor allem die Standardisierung.
Und wie nehmen Sie das gesamte Einrichtungscluster heute wahr?
Ich sehe hier vor allen Dingen zwei Triebfedern: die Innovationskraft, die aus den Unternehmen selbst kommt, aber auch aus den Fachhochschulen für Design und Technik. Wer heute noch am Markt ist, ist agil und hat es verstanden, sich immer wieder zu neuen Höchstleistungen anzutreiben. Zum anderen ist es die Wertschöpfungstiefe, die in Ostwestfalen alle Stufen abdeckt. Es beginnt mit der Zulieferindustrie, reicht über die Design- und Produktionskraft der Industrie bis hin zu den Vertriebsfertigkeiten des Handels, der hier mit Verbundgruppen wie dem Einrichtungspartnerring VME oder auch mit Filialisten wie Porta stark vertreten ist. Die Möbelmeile deckt die ganze Bandbreite der Industrie ab – von designorientierten Marken wie Sudbrock bis hin zu volumenstarken Mittelständlern wie der 3C Gruppe. Das unterstreicht die Vielfältigkeit zwischen Serienfertigung und Individualisierung.
Was kennzeichnet in Ihren Augen die ostwestfälischen Unternehmerinnen und Unternehmer?
Sie wissen sehr genau, was sie tun. Sie kennen das Geschäft in allen Facetten, und wenn sie das Lebenswerk an ihre Kinder übergeben, dann versuchen sie, möglichst viel von diesem Wissen weiterzuvermitteln. Sie sind sozial gut vernetzt und werden respektiert. Sie haben einen guten Stand in der Gesellschaft, weil sie als Mittelstand verantwortungsvoller agieren als es in anderen Unternehmensformen üblich ist. Die Möbelmeile repräsentiert den Mittelstand schlechthin.